Bundesverkehrsminister Wissing hat sich für die Sanierung der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover ausgesprochen und will die Entscheidung über eine mögliche Neubaustrecke weit in die Zukunft verschieben. Dazu sagt Stephan Christ, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag:
„Die Strecke zwischen Hamburg und Hannover ist einer der wichtigsten Bahnkorridore Europas und leider seit vielen Jahren stark überlastet. Deswegen brauchen wir dringend die Perspektive, dass auf dieser Strecke in Zukunft mehr Züge fahren und viel mehr Personen befördert werden können. Vor allem für Pendler*innen benötigen wir deutliche Verbesserungen der bestehenden Infrastruktur. Dass mit der Generalsanierung auch Bestandteile des ursprünglichen Alpha E umgesetzt werden sollen, begrüßen wir ausdrücklich. Die Sanierung bietet für Pendler*innen die Chance auf einen stabileren Fahrplan. Der Nachteil aber: Potenzial für zusätzliche Züge bietet die Sanierung kaum.
Wir Grüne treten deswegen dafür ein, die Entscheidung über den Neubau zusätzlicher Gleise nicht weiter aufzuschieben und schon gar nicht von vornherein auszuschließen. Wir fordern den Bundesverkehrsminister Wissing erneut auf, die Analysen der Bahn zusammen mit den Trassenvergleichen vorzulegen. Es zeichnet sich ab, dass weitere Kapazitäten auf der Schiene notwendig sind, die einen Neubau erforderlich machen. Die dann notwendigen Planungen für einen möglichen Neubau sollten unabhängig von der Generalsanierung fortgesetzt werden.
Für uns gilt auch weiterhin: Wir wollen, dass so viel Verkehr wie möglich und notwendig auf die Schiene verlagert wird. Im jahrelangen Ringen um den Schienenausbau gibt es mehr als nur Schwarz oder Weiß.
Bundesverkehrsminister Wissing drückt sich weiterhin um eine Entscheidung für eine mögliche zusätzliche Neubaustrecke herum. Ein Bekenntnis zu einem gestärkten Schienenverkehr sieht anders aus.“