Der ADFC hat den inzwischen zehnten Fahrradklima-Test veröffentlicht. Etwa 245.000 Radfahrer*innen bundesweit haben im vergangenen Jahr an einer Befragung teilgenommen und ihre Zufriedenheit mit deutschen Städten und Kommunen bewertet. Das Ergebnis mit der Gesamtnote 3,96 hat sich im Vergleich mit der Auswertung 2020 leicht verschlechtert. Dazu sagt Stephan Christ, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag:
Dass so viele Menschen wie nie zuvor an der Befragung des ADFC teilgenommen haben, beweist, dass das Fahrrad die Menschen bewegt – nicht nur als Verkehrsmittel, sondern auch als Thema, zu dem sie sich Gedanken machen. Es ist gut, wenn das Fahrrad im Leben der Menschen kontinuierlich an Bedeutung gewinnt. Aber der Fahrradklima-Test zeigt eben auch, dass die Zufriedenheit der Radfahrenden vom Engagement der Kommunen abhängt. In Großstädten hat sich das Fahrrad-Klima in den vergangenen Jahren leicht verbessert, während es im ländlichen Raum stagniert. Es ist höchst erfreulich, dass in Niedersachsen die Städte Hannover, Göttingen und Nordhorn unter den erfolgreichsten Kommunen ihrer jeweiligen Klasse zu finden sind. Diese Ergebnisse dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass für die Fahrradfahrenden noch viel erreicht werden muss. In zahlreichen Städten und Gemeinden fehlt es an finanziellen und personellen Mitteln, um die Infrastruktur für Radfahrer*innen spürbar zu verbessern. Das wollen wir Grüne ändern. Es gehört zu unseren dringendsten Anliegen, den Umweltverbund, also die Vernetzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel, zu stärken. Hier werden wir auch als Land mehr Mittel in die Hand nehmen und die Prioritäten entsprechend setzen, um eine Stärkung des Radverkehrs zu erreichen. Ein zusammenhängendes Radverkehrsnetz muss unser Ziel sein, wenn wir den Radverkehr und die Verkehrswende ernstnehmen. Dazu wollen wir die Finanzierung entsprechend anpassen.
Stephan Christ